Sonntag, 29. März 2015

Wie der Klimawandel unsere Gesundheit gefährdet


So wie wir bezüglich der Nahrung von der Mutter Natur abhängig sind, ist auch unser Wohlempfinden, scil. unsere Gesundheit, von ihr abhängig. Werden nun die Ökosysteme direkt von physikalischen Bedingungen wie Temperatur, Wasserverfügbarkeit oder Meeresspiegelanstieg gestört, wird auch unser Wohlergehen gestört und unsere Gesundheit gefährdet.
Auch wenn Hauptverursacher des Klimawandels die Industrialisierung des Nordens im 19. Jahrhundert war, werden die am wenigsten entwickelten Länder die Hauptlast der Folgen des Klimawandels tragen - deren Gesundheit und Existenz ist am meisten bedroht. Und das, obwohl sie die geringste bzw. gar keine Schuld an der gegenwärtigen Situation bezüglich der globalen Erwärmung tragen.

Der Ausmaß der Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit hängt von der sozialen und geographischen Lage der Betroffenen ab. Im besten und im seltensten Szenario kann der Klimawandel sogar positive Auswirkungen auf die kollektive Gesundheit haben wie z.B. durch den Rückgang von kältebedingten Krankheits- und Todesfällen. Jedoch überwiegen global die negativen Auswirkungen. Dabei unterscheidet man von direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit.
Direkte Folgen auf unsere Gesundheit, die sich schon bemerkbar gemacht haben, sind vermehrte Todesfälle aufgrund von Wetterextremen. Klare Sache: Wenn es mehr Erdbeben, Überflutungen oder Hurrikans gibt, gibt es auch mehr Tote.
Des Weiteren kommt es immer öfter wegen der ansteigenden Temperatur weltweit zu extremer Hitze, die besonders für Stadtmenschen und ältere Menschen eine Bedrohung verursachen. Denn in Großstädten speichern Gebäude und Asphalt die Wärme an heißen Tagen in sich und strahlen sie Nacht wieder aus. Dadurch bleibt es in der Nacht auch warm, die Luftfeuchtigkeit ist niedriger und durch die dichte Bebauung ist die Windgeschwindigkeit hier geringer. Die Hitze kann vor allem für ältere Menschen ( z.B. mit Herzkrauslaufproblemen oder Atemwegserkrankungen ) und kleine Kinder zum Verhängnis werden.




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Eine größere Gefahr bilden die indirekten Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit. Denn der Klimawandel beeinflusst Faktoren, die z.B. die Verbreitung von Krankheitserregern. Denn wenn sich die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit erhöht, bringt dies optimale Voraussetzungen für Krankheitsüberträger ( z.B. Mücken, Wanderraten oder Zecken ) mit sich, was bedeutet, dass es um ihre Überlebenschancen und somit ihre Fortpflanzung besser steht.
Bezüglich Mücken sieht es folgendermaßen aus: Mücke legen ihre Eiern hauptsächlich in Gewässern ab. Steigt die Temperatur, können die Larven schneller reifen, wodurch mehr Nachwuchs produziert werden kann.

Auch der weltweite Hunger und die damit verbundene Sterberate wird aufgrund des Klimawandels steigen. Durch die vom Klimawandel verursachte Verschiebung der Klimazonen ( siehe Blogeintrag ,,die Folgen der globalen Erwärmung" ), kommt es in manchen Regionen der Welt zu mehr Regen, in anderen wiederum zu Dürreperioden. Dies beeinflusst dementsprechend das Wachstum zahlreicher Kulturpflanzen. Kommt es nun aufgrund von zu viel Regen oder zu viel Hitze zu Ernteverlusten, haben die betroffenen Regionen folglich unter Nahrungsknappheit zu leiden. Der Klimawandel wird außerdem mit seinem Einfluss auf Pflanzenkrankheiten durch Wetterextreme die Landwirtschaft deutlich beeinträchtigen. Am meisten bedroht sind die armen Länder der feuchten Tropen, die heute schon gegen Überbevölkerung und Nahrungsknappheit zu kämpfen haben.

Was der Mensch jedoch noch mehr zum Überleben braucht als Nahrung ist das wertvolle Gut Wasser. Trinkwasser ist schon heute eine knappe Ressource, die sich vor allem viele arme Ländern nicht leisten können. Der globale Temperaturanstieg trocknet zum einen Gewässer aus, sodass die umgebenden Regionen und umgebende Landwirtschaft in ihrer wichtigsten Quelle beeinträchtigt werdem Zum anderen beinhaltet warmes, nicht oder schlecht aufbereitetes Wasser viele Bakterien, Pilze und Viren, die zu Durchfällen oder anderen Erkrankungen führen können. Große Mengen an Keimen im Wasser können sogar Epidemien verursachen. Dieses Problem ist jetzt schon in Entwicklungsländern weit verbreitet und wird in Zukunft katastrophale Auswirkungen nach sich ziehen.  


Somalische Hirten vor den Kadavern ihrer verdursteten Tiere
http://www.focus.de/wissen/natur/afrika-klimawandel-bietet-afrika-auch-chancen_aid_450876.html
Auch unsere Haut und unser Immunsystem sind aufgrund des Klimawandels gefährdet. Die uns vor gefährlichen UV-Strahlen schützende stratosphäre Ozonschicht nimmt aufgrund der steigenden Emission von Fluorchlorkohlenwasserstoffen seit den 70ern deutlich ab. Dadurch können gefährliche UV-Strahlen, wie z.B. die zweitgefährlichsten UV-B-Strahlen, häufiger den Erdboden erreichen, was für unsere Haut und Augen sehr schädlich ist. Bei intensiverer und längerer Einstrahlung kommt es zu Hautrötungen sowie zum Absterben des Gewebes. Als schwerwiegendste Spätfolge kann die betroffene Person Hautkrebs bekommen, dem eine Veränderung des genetischen Materials in den Hautzellen zugrunde liegt.

Was soll man denn nun machen?

Als erstes sollte man sich auf die irreversiblen Folgen des Klimawandels so einrichten, dass sie so gering wie möglich ausfallen. 
Weiterhin muss dafür gesorgt werden, dass die globale Temperatur nicht über 2°C ansteigt.
Vor allem aber sollten Industrieländer den Entwicklungsländern helfen sich an den Klimawandel anzupassen und deren Vulnerabilität verringern, indem sie sie bspw. finanziell unterstützen und Gesundheitsprojekte an den betroffenen Regionen starten, denn ein krankes Volk ist vulnerabler gegen die Folgen des Klimawandels. Ein gesundes Volk kann dafür gemeinsam Vorkehrungen treffen, die dem Klimawandel entgegenwirken und sich so vor katastrophalen Folgen des Klimawandels schützen.

Denn als Hauptverursacher des Problems ,,Klimawandel", dass die ganze Welt und am meisten die unschuldigen betrifft, ist Hilfe das mindeste was die Industriestaaten den Entwicklungsländern schulden.

Quellen
http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Klimawandel_und_Gesundheit
http://germanwatch.org/klima/gesundheit11.pdf