Donnerstag, 12. März 2015

Die Unverträglichkeit zwischen Kapitalismus und Klimaschutz

In der Gegenwart ist die globale Temperatur verglichen mit der zu Beginn der Industrialisierung im 19.Jahrhundert um 0,8°C höher. Seit der Industrialisierung begann auch das Phänomen des Klimawandels, dessen Ursache in erster Linie auf den vermehrten CO2-Ausstoß und den Ausstoß weiterer klimaaktiver Gase, wie Methan oder FCKW, fundiert. Die Hauptproduzenten der klimaaktiven Gase sind schnell identifiziert: Öl-, Kohle-, und Gaskonzerne, die allein in Deutschland jährlich ca. 400 Mio. Tonnen CO2 ausstoßen. Diese fossile Energieverbrennung wird umso stärker kritisiert - von Politikern sowie Bürgern. Als die nächsten großen CO2-Produzenten sind die Industrien identifiziert. Mit einem Ausstoß von ca. 200 Mio. Tonnen CO2 jährlich gehören sie u.a. zu den Hauptverursachern des Klimawandels in Deutschland, sowie weltweit. Betrachtet man diese Zahlen und deren Produzenten, würde der Ein oder Andere sagen, dass man einfach auf erneuerbaren Energien umsteigen und vielleicht mehr Second-Hand Kleidung kaufen solle. Es gibt aber auch Menschen, die in den Industrien und Kraftwerken das Profit gerichtete Werk des Hauptverursachers des Klimawandels sehen: Des kapitalistischen Systems.


Adam Smith
http://libreriacedice.org.ve/adam-smith-1723-1790/
,,Keine Gesellschaft kann gedeihen und glücklich sein, in der der weitaus größte Teil ihrer Mitglieder arm und elend ist'' ist ein Zitat des bedeutenden Theoretiker des Kapitalismus Adam Smith(18.Jahrhundert). Er ging davon aus, dass der Wohlstand einer Nation von seinem allgemeinen, gesellschaftlichen Glück abhing, wobei das allgemeine Glück vom persönlichen Glück jedes Individuums der Gesellschaft abhinge. Wenn man dementsprechend jedem Einzelnen dabei verhelfe sein Glück zu finden und somit zu erhöhen, erhöhe sich dabei das allgemeine Glück und somit der nationale Wohlstand. Folglich sollte auch jeder Mensch sich die Mühe geben, um dem allgemeinen Wohlstand zu stärken.
Smith glaubte im Allgemeinen an das Gute in jedem Menschen. Seine Idee vom nationalen Wohlstand war so gesehen auch nicht so schlecht. Dennoch wurde sie vom im 19.Jahrhundert lebenden Karl Marx kritisiert, der erkannt hat, dass Kapitalismus zwar Kreativität und Innovation hervorbringt, gleichzeitig aber die Quelle allen Reichtums, nämlich die Erde und den Arbeiter, ausbeutet.
Hier kann man einen Zusammenhang zwischen Nutzung fossiler Brennstoffe, die in der Erde zu finden sind, und der Ausbeutung der Erde klar erkennen.


,,Kapitalismus sei die Hauptursache des Klimawandels und die zentrale Motivationsquelle klimaschädlichen Handelns'' so die Theorie von Antikapitalisten und Umweltfreunden wie z.B. Naomi Klein oder Bill McKibben.
Klein, eine Globalisierungskritikerin und politische Aktivistin, geht in ihren Büchern, wie z.B. ,,Die Entscheidung:Kapitalismus vs. Klima" oft auf die mächtigen Unternehmensinteressen und die fossilen Industrie ein, sowie auf Maßnahmen, die nicht umgesetzt worden seien. Maßnahmen, die nicht umgesetzt worden sind, ,,[...],da sie in fundamentalem Konflikt mit dem Ideal freier, nicht-regulierter Marktwirtschaft stünden und die elitäre Minderheit bedrohen würden, die eine Vormachtstellung in Wirtschaft, Politik und Medien haben".  Kleins Ansicht nach wird der Klimawandel allein durch den Wunsch multinationaler Konzerne und reicher Leute verursacht, Geld zu verdienen. Ihre Lösungsstrategie des Entgegenwirken gegen den Klimawandel besteht aus eher politischen als ökologischen Maßnahmen, wie z.B. Privatisierung rückgängig machen, die Wirtschaftsunternehmen zurück ins Land holen, Überkonsumption zurückschrauben, Großunternehmen energisch regulieren und besteuern und vor allem die Einsicht bekommen,was wir dem südlichen Teil der Welt schuldig sind. Der Staat solle auch seine Macht und Kontrolle nach unten delegieren.

Mckibben und Klein 2012
http://www.canyoncountryzephyr.com/2014/12/02/a-review-naomi-kleins-this-changes-everything-capitalism-vs-the-climate-by-doug-meyer/
 
McKibben, US-amerikanischer Umweltaktivist und Autor, machte in einem Artikel, der in der Rolling Stone 2012 veröffentlicht wurde, darauf aufmerksam, dass die globale Temperatur unaufhaltsam steigen wird, denn das Geschäft der Öl-, Kohle-, und Gaskonzerne basiere nun mal auf dem Fördern und Verkaufen von fossilen Brennstoffen und solange diese auf Profit ausgerichtet sind, werden sie weiter klimaschädliche Gase ausstoßen.
Auch erklärt McKibben das Problem mit der Wahrnehmung des Klimawandels, dessen Auswirkungen zeitlich und räumlich (noch) nicht zu spüren sind. Und da das Verhalten von Menschen hauptsächlich von Gefühlen beeinflusst wird, erschweren uns verspäteten Folgen unseres gegenwärtigen klimaschädlichen Handelns die emotionale Anteilnahme und somit das motivierte Entgegenwirken.
Die gegenwärtigen klimatischen Veränderungen, die wir wahrnehmen können, sind die Ergebnisse der CO2-Emissionen der 80er sowie der 90er. Selbst wenn es der Menschheit gelänge alle Treibhausgasemissionen sofort zu beenden, dann würden die Temperaturen trotzdem noch weiter steigen - jahrzehntelang - um etwa 1,5° Celsius.
 


https://failedempire.wordpress.com/2010/11/19/
climate-change-skeptics-voluntary-human-sacrifices-for-capitalism/
Das Produktions- und Konsumregime strebt nach schrankenlosem Profit, trennt den Menschen von der Natur und verwandelt alles in Ware, mit der man Geld machen kann.
Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, müssen wir die Erde als Quelle des Lebens anerkennen und ein neues System herausbilden, dass auf Harmonie und Gleichheit unter allem und mit allem, kollektivem Wohlergehen und der Befriedigung der Grundbedürfnisse, Achtung der Rechte der Erde und der Menschenrrechte, Beseitigung jeder Form von Kolonialismus und Imperialismus beruht. Vor allem sollte man anfangen den Menschen für das anzuerkennen, was er ist und nicht, was er hat.

McKibben und Klein fügen noch einen wichtigen Punkt hinzu: Wenn die Menschheit überleben will, müsse man die Macht der Konzerne beschränken.
Man müsste sich entscheiden: Kapitalismus oder Klima?
Denn wenn die Menschheit weiter mit der Denkweise der Konkurrenz, des Fortschritts und des Wachstums ohne Grenzen lebt, wird das irreversible Folgen auf das Klima und unser zukünftiges Leben haben.


Quellen:
http://klimaschutz-netz.de/index.php/erde-und-mensch/266-klimaschutz-und-kapitalismus-sind-unversoehnlich  (Stand 12.03.15)
https://amerika21.de/hintergrund/2010/cochab-92637-erklaerung  (Stand 12.03.15)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalismus#Vorgeschichte  (Stand 12.03.15)
http://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Smith (Stand 12.03.15)